Auf dem WordCamp US in Philadelphia hat Matt Mullenweg in seinem State Of The Word 2016 nicht nur das zurückliegende Jahr Revue passieren lassen, sondern auch einen Ausblick auf ein paar Änderungen und Pläne gegeben.

Neue Heimat für WordCamps und neue Aufgaben für die Foundation

Die WordPress-Foundation hat 2016 schätzungsweise 4,3 Millionen US-Dollar eingenommen, im Jahr 2015 waren es noch 2,8 Millionen. 99,9 Prozent dieser Summe haben mit WordCamps zu tun – Geld von Sponsoren, Ticketverkäufe …

Die WordCamps werden in Zukunft in eine eigene Public-Benefit-Corporation namens WordPress Community Support ausgelagert, die komplett der Foundation gehört. Das soll einerseits mehr Flexibilität für WordCamp-Organisatoren bringen und andererseits die von der Foundation gehaltenen WordPress-Trademarks besser schützen.

Wenn sich nun die Foundation nicht mehr um die WordCamps kümmert, dann braucht sie neue Aufgaben, und da sind aktuell drei geplant:

  • Unterstützung von den gleichgesinnten Non-Profit-Organisationen Hack the Hood, Internet Archive und Black Girls Code.
  • »educational« Workshops in unterentwickelten Ländern veranstalten.
  • Hackathons anbieten, bei denen Websites für NGOs und Non-Profits erstellt werden sollen.

Größere Plugin-Nutzung durch Internationalisierung

Matt hat ein paar Statistiken über das Plugin-Verzeichnis geteilt. So ist die Zahl der aktiv genutzten Plugins in diesem Jahr um 20 Prozent gestiegen, und die Zahl der heruntergeladenen Plugins um 34 Prozent auf 1,48 Milliarden. Das bringt er mit der größeren Anstrengung zur Übersetzung von Plugins in Zusammenhang – die Zahl der Mitwirkenden an der Übersetzung ist von 5.000 im April 2015 auf 17.000 im November 2016 gestiegen.

»WordPress Growth Council«

Kurz erwähnt hat er das WordPress Growth Council, zu dem er auf seiner eigenen Site mehr geschrieben hat. Dabei geht es darum, eine Gruppe zu gründen, die daran mitarbeiten möchte, WordPress weiter zu verbreiten.

PHP 7 und HTTPS

WordPress.org empfiehlt auf der Voraussetzungs-Seite nun mindestens PHP 7 und MySQL 5.6 sowie HTTPS zu nutzen. Ab 2017 werden nur noch Hoster empfohlen, die standardmäßig SSL-Zertifikate in ihren Paketen anbieten. Aktuell werden 11,45 Prozent der WordPress-Websites mit HTTPS betrieben.

Ebenfalls ab 2017 wird es bei WordPress Verbesserungen geben, die nur auf Installationen genutzt werden können, die HTTPS einsetzen. Ein Beispiel wäre da eine Funktion zur API-Authentifizierung.

Calypso als neues Interface des WordPress-Backends

Letztes Jahr wurde mit Calypso ein neues Standard-User-Interface für die Verwaltung von WordPress.com-Blogs vorgestellt. Dieses System kann seit Kurzem auch Plugins beziehungsweise deren Einstellungen anzeigen – bisher musste dafür in den »alten« Admin-Bereich gewechselt werden.

Matt kann sich Calypso oder etwas ähnliches gut als Zukunft für das Interface des WordPress-Backends vorstellen.

Keine fest geplanten Major-Releases für 2017

Für 2017 wird es eine veränderte Release-Strategie geben. In den letzten Jahren wurden in der Regel drei neue Major-Releases pro Jahr veröffentlicht. In 2017 werden diese Releases von drei Fokus-Bereichen abhängig gemacht: Wenn die Arbeiten an einem Bereich signifikante Veränderungen für den Nutzer erreicht haben (sodass ein eigenes Video darüber gemacht werden könnte, wie es über Twenty Seventeen gemacht wurde), wird es einen Major-Release geben. Dabei handelt es sich um folgende Bereiche:

  1. REST-API. Die REST-API soll für mehr Funktionen im WordPress-Backend genutzt werden. Der Erfolg des Core-Merges muss gemessen werden, und im Fall der Fälle muss darüber nachgedacht werden, ob die API dann doch wieder zu einem Plugin wird.
  2. Der Editor. Hier soll es wohl in Richtung Inhaltsblöcke gehen.
  3. Der Customizer. Matt sagt, der Customizer muss schneller und flexibler werden.

Für jeden dieser Bereiche wird es einen Design- und einen Tech-Lead geben. Matt wird 2017 die Rolle des Product-Lead übernehmen.

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